deutscher Ingenieur und Politiker (Sachsen); Ministerpräsident und CDU-Landesvorsitzender 2008-2017; Mitgl. der letzten Volkskammer der DDR 1990; MdEP 1994-1999; Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten und Bevollmächtigter des Freistaates Sachsen beim Bund 1999-2002; Leiter der Staatskanzlei 2002-2004; Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft 2004-2007; Staatsminister der Finanzen 2007/2008; Vorstandsmitgl. der EVP (Europäische Volkspartei) 1992-1999; ab 2019 Aufsichtsratsvorsitzender der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft
* 10. April 1959 Neudörfel
Herkunft
Stanislaw Tillich, röm.-kath., wurde am 10. April 1959 in Neudörfel, Kreis Kamenz (Sachsen) in der Oberlausitz geboren. Seine Familie gehört zu den in der Lausitz lebenden Sorben ("Wenden"), einem westslawischen Volk, das sich dort im 6. Jahrhundert angesiedelt hatte und in der DDR kulturelle Autonomie gewann.
Ausbildung
Nach dem Abitur am Sorbischen Gymnasium Bautzen 1977 und dem 18-monatigen Dienst in der NVA (Nationale Volksarmee) studierte T. ab 1979 Ingenieurwissenschaften an der TU Dresden und schloss 1984 als Diplomingenieur für Konstruktion und Getriebetechnik ab. Berufsbegleitend absolvierte er 1987/1988 ein Aufbaustudium in Binnenhandel an der Handelshochschule Leipzig.
Wirken
1984 startete T. als Konstrukteur in einem Elektrobetrieb in Kamenz. 1987 schloss er sich der Christlich Demokratischen Union (CDU) an, einer der vier Blockparteien in der DDR, die weitgehend den Vorgaben der SED folgten. 1987-1990 ...